They forced my father

I’m from Goshta, Nangarhar. Goshta is a small village between the mountains. There’s a river. My village is located on the left side of the river – just like the old town in Cologne on the left side of the Rhine. We have many green fields and many large houses. We have no electricity and in the summer we have about 50 degrees. The summer is not easy to bear.

It was November 2015 when I left my home country. It’s a long story, I’ll try to tell it briefly:

Back when we were at war with Russia, we moved to Pakistan as refugees. We came back after the war. Four years after I was born in my home village, the Taliban started war against NATO and we moved back to Pakistan. That’s where I went to school.

After a long time we had political problems. That’s why we weren’t allowed to stay there. When we returned to our village. The Taliban knew that my brothers and I were studying. That’s why they forced my father into telling us to join the Taliban. My father, my brothers and I didn’t want that.

My life in Germany looks pretty good. I’m currently at a vocational college. My goal is to get my final exams. After finishing school I would like to have a Job in the medical field.

Storyteller’s name: Sajjy
Interviewer’s name: Sarah Dudek
Country of origin: Afghanistan
Sex: m
Age: 21

 

Deutsch:

Ich komme aus Goshta, Nangarhar. Goshta ist ein kleines Dorf zwischen den Bergen. Dort fließt ein Fluss. Mein Dorf liegt auf der linken Seite des Flusses – so wie die Altstadt in Köln auf der linken Rheinseite liegt. Wir haben viele grüne Felder und ganz viele große Häuser. Wir haben keinen Strom und im Sommer haben wir ca. 50 Grad. Der Sommer ist nicht leicht zu ertragen.

Es war November 2015, als ich mein Herkunftsland verlassen habe. Es ist eine lange Geschichte, ich versuche es kurz zu erzählen: Damals, als wir mit Russland Krieg hatten, zogen wir als Flüchtlinge nach Pakistan. Nach dem Krieg sind wir zurückgekommen. Vier Jahre nachdem ich in meinem Heimatdorf geboren wurde, haben die Taliban Krieg gegen die NATO begonnen und wir sind wieder nach Pakistan umgezogen. Dort bin ich in die Schule gegangen.

Nach längerer Zeit hatten wir politische Probleme. Deswegen durften wir nicht dort bleiben. Als wir wieder in unserem Dorf ankamen, wussten die Taliban, dass meine Brüder und ich studieren. Deswegen haben sie meinen Vater erpresst, dass wir unbedingt bei Taliban mitmachen sollen. Mein Vater, meine Brüder und ich wollten das nicht.

Mein Leben in Deutschland sieht ganz gut aus. Ich bin zurzeit auf einem Berufskolleg. Mein Ziel ist das Abitur. Nach dem Abitur hätte ich gerne einen Studienplatz im medizinischen Bereich.

Name des Storytellers: Sajjy
Name der Moderatorin: Sarah Dudek
Herkunftsland des Storytellers: Afghanistan
Geschlecht des Storytellers: männlich
Alter des Storytellers: 21

Dublin Core: Language: de Subject: refugees, asylum, Afghanistan, Germany, a million stories