Ich komme aus Albanien. Es ist ein kleines Land, aber es ist mein Land. Was soll ich weiter erzählen? Shkodra ist eine kleine Stadt, aber wichtig in der Wahrnehmung aller Albaner. Shkodra ist bekannt für Kultur, Musik. Shkodra hat den Drin, einen schönen Fluss, und einen wunderschönen See. Shkodra ist bekannt für seine historische Burg, die Rozafa. Ganz in der Nähe ist auch Velipoja, unser Meeresstrand. Mein Vater war immer bei der Polizei, meine Mutter arbeitet zurzeit nicht. Ich habe eine sieben Jahre jüngere Schwester. Das Leben war gut. Ich habe da meine Schule besucht. Ich habe dort auch studiert. Ich habe Grundschul-Lehramt studiert. Ich werde gerade sehr emotional, denn es kommen Erinnerungen hoch, besonders jetzt, da ich über die Schule rede.
Die Entscheidung, Albanien zu verlassen war nicht leicht, aber es gibt bestimmte Gründe dafür. Ich würde darüber später mit meinem Ehemann berichten.
Ich bin im März seit drei Jahren in Deutschland, in Köln. Köln ist sehr schön und es ist eine große und schöne Stadt und hat seine Geschichte. Mittlerweile würde ich es sehr traurig finden, wenn ich nicht mehr in Köln sein könnte. Und hier im Wohnheim – man kann es selbst sehen, was es bedeutet, lange Zeit hier zu leben. Es sind drei Jahre, die ich hier bin.
Ich bin sehr stolz auf meine Tochter. Sie ist sieben Jahre alt. Ich bin stolz darauf, dass sie beide Sprachen, Albanisch und Deutsch, gut kennt. Ich habe aber Probleme mit meinem Sohn. Bei ihm merkt man, dass er beide Sprachen sehr vermischt und unsicher ist. Mein Sohn ist vier Jahre alt. Meine Tochter geht in die XNUMX. Klasse. Ich hatte während der Schwangerschaft mit meiner Tochter Schwierigkeiten. Und ich war so stolz, als ich in die Schule ging und die Lehrerin voller Komplimente für Angela war.
Wie ich hier meine Tage verbringe? Damit, dass ich beschäftigt damit bin, so oft wie möglich draußen zu sein mit den Kindern und so wenig Zeit wie möglich hier drinnen zu verbringen. Es ist ein Haus mit verschiedenen Kulturen, mit vielen Menschen. Und obwohl es manchmal Schwierigkeiten gibt, finde ich trotzdem, dass sich in so einem Haus mit verschiedenen Menschen immer wieder die Gelegenheit ergibt, etwas Neues zu lernen. Als Erstes habe ich etwas Wunderschönes gelernt: Ich kam hierher und konnte nicht gut kochen. Und hier musste ich kochen und da habe ich auch geguckt, wie andere das machen. Und das ist ein gutes Beispiel, etwas, was ich schnell gelernt habe. Obwohl ich manchmal denke, dass ich meine Geduld verliere, glaube ich, dass ich durch die verschiedenen Menschen, die mich umgeben, geduldiger geworden bin. Es bleibt nichts übrig, als geduldig zu sein und die Tatsachen zu akzeptieren.
Name des Geschichtenerzählers: Anonym
Name des Interviewers: Sarah Dudek und Violeta Peshku
Herkunftsland: Albanien
Geschlecht: w
Alter: 30
Dublin Core: Sprache: de Thema: Flüchtlinge, Asyl, Albanien, Deutschland, eine Million Geschichten