Ich bin ein syrischer Flüchtling. Wir sind wegen des Krieges aus Syrien geflohen und wir sind in die Türkei gegangen. Es war schwierig für mich, die Grenze zu überqueren, weil ich meine Kinder bei mir hatte und einer von ihnen zu dieser Zeit einen Monat alt war. Aus dem Süden der Türkei sind wir nach Izmir gefahren. Von Izmir aus überquerten wir mit meinen vier Kindern das Meer. Es war sehr schwer für mich wegen meiner Kinder und wir verbrachten ca. 6 Stunden auf dem Boot. So kamen wir in Mytilene, Lesbos an. Die Grenzen waren offen und wir wollten nach Deutschland zu meinem Mann. Nach einer Woche hörten wir, dass die Grenzen geschlossen sind. Für ungefähr 1-3 Monate im Lager (in Mytilene) war die ganze Situation mit den Kindern, mit dem Essen und der Sicherheit, sehr schwierig für mich.
Drei Monate später kamen wir nach Skaramagas (Flüchtlingszentrum). Auch hier hatten wir eine schwierige Situation, weil wir fast sechs Monate lang das Registrierungsverfahren nicht abschließen konnten und in einem Container lebten. Wir haben ein Jahr gebraucht, um für die Familienzusammenführung registriert zu werden. Wir hatten das Interview am 23. November 2016. Sie sagten: "Nach sechs Monaten fahren Sie nach Deutschland." Die sechs Monate vergingen und sie teilten uns mit, dass wir auf mehr warten müssen.
Ich bin hier alleine mit meinen vier Kindern und mein Mann ist in Deutschland. All dies ist zu schwierig, vier Kinder zu haben, ist eine große Verantwortung. Wir haben sechs Monate gewartet, und acht Monate später haben sie auf die „Karte“ gestempelt. Danach mussten wir noch drei Monate warten, weil sie unsere Nummer aktualisieren mussten, um ein Ticket nach Deutschland zu bekommen. Wir haben uns sehr gefreut, denn unsere Kinder werden zur Schule gehen und wieder bei ihrem Vater sein. Wir werden wieder als eine Familie sein.
Name des Geschichtenerzählers: Nour
Name des Interviewers: Anxhela Dani
Herkunftsland: Syrien
Geschlecht: F
Alter: 27